Nun ist ein weiterer Tag vergangen, an dem ich mich ein weiteres Stück an die neue Umgebung und Gegebenheiten gewöhnen konnte.
Dafür, dass am Abend und in der Nacht wirklich ständig sehr laute Geräusche sind, sowohl an kurzzeitigen Geräuschen, als auch elektronischen Geräuschen, die sehr laut sind, kann ich recht gut schlafen. Allerdings ergibt alles zusammen mit all den Tiergeräuschen die meiste Zeit sogar eine Art Musik. Abends bin ich dann so platt, dass ich die letzten Tage seit meiner Ankunft auch immer direkt eingeschlafen bin. Nachts wache ich dann schon das eine oder andere Mal auf und brauche ein wenig zum einschlafen, weil man die Geräusche dann doch sehr deutlich hört. Aber ich denke, wenn noch einige Tage vergehen, dass sich mein Gehör dann daran gewöhnt und es einfach ausschaltet, sodass ich es vielleicht noch wahrnehme, aber nicht mehr als allzu störend empfinde.
An die Geckos in meinem Zimmer habe ich mich auch so langsam gewöhnt, sie immer mal wieder zu sehen. Sind ja eigentlich doch ganz süße Tiere. Wenn ich mal eines in meinem Bett auffinden sollte, werde ich dies zwar nicht wiederholen, aber solange sie an den Wänden oder dem Boden bleiben, sollen sie mich besuchen kommen.
Neben hunderten von Geckos und Eidechsen sind hier auch unfassbar viele Hunde. Habe denke ich noch nie so viele Hunde auf einem Haufen gesehen, im Sinne mit so wenig Abstand zueinander. Kannst kaum paar Meter gehen ohne nicht gleich zwei, drei Hunde zu sehen. Scheint so, als würde zu jedem Haus mindestens ein Hund gehören. Diese laufen auch alle draußen herum. Haben aber alle eine ganz merkwürdige Körperhaltung. Die Grundkörperhaltung würde ich als pure Angst beschreiben. Sobald sie einen sehen, machen die meisten einen riesigen Bogen um einen und flitzen ganz schnell vorbei. Andere sind etwas aggressiver von der Körperhaltung und Bellen, aber auch da sieht man durch die ganze Körperhaltung Angst.
Auch hier im Hotel haben wir Hunde. Diese sind sehr zutraulich, aber auch diese haben eine ganz komische Körperhaltung, wenn sie laufen, liegen. Dort würde ich es vielleicht nicht um die pure Angst bezeichnen, die ich bei vielen anderen Hunden gesehen habe, aber ein normales Hundeverhalten ist das auch nicht.
Ich habe hier im Hotel die Zimmernummer 206. Und ich liebe es ja irgendwie mit Zahlen und Bedeutung für einen selbst zu spielen.
Es ist die 2, die meinen zweiten Abschnitt symbolisiert, seitdem ich aus Deutschland weg bin. Die 0 die wie ein weißes Blatt ist, wo alles ungeschrieben ist, sodass eine Geschichte völlig neu erzählt werden kann. Die 6 stellvertretend für die 6 Monate die ich maximal hier bleiben könnte, ohne auszureisen, wenn ich das Visa zwei Mal verlängere. Und zusammen ergibt es 8, welche für die Unendlichkeit steht. Die Unendlichkeit an meinen Möglichkeiten, die Unendlichkeit an freier Zeit, die Unendlichkeit an Wegen.
Ich habe auch einen Balkon, welches keine Aussicht hat. Hatte Bilder gezeigt bekommen und dachte da erst, dass ich nur auf eine Mauer schaue. Das tue ich auch tatsächlich. Die Vorstellung daran, war natürlich nicht so schön, wie eine Vorstellung mit Aussicht. Dafür war es aber halb so teuer wie die Zimmer mit gleicher Ausstattung, aber mit Aussicht. Und daher auch die getroffene Wahl. Da dieses Haus aber so aufgebaut ist, dass die puren Zimmer schon überdacht sind, aber außen herum, die Gänge sozusagen alles im Freien sind, die an allen Seiten offen ist, sitzt ich nicht in einem Flur, wo ständig alle vorbei gehen und kein Luftzug vorbei kommt, sondern wenn ich nach links schaue sehe ich auch paar Palmen und habe das Gefühl im Freien zu sitzen, auch wenn ich auf eine Wand mit Treppen schaue. Allerdings wird die eine Treppe nie genutzt, da sie auch irgendwie nicht wirklich wohin führt, außer vermutlich zu Wartungsarbeiten und die andere ist ganz rechts, die nach unten geht. Da sehe ich immer nur mal die Köpfe von den Leuten, wenn sie runter gehen. Aber ist nicht so, dass sie direkt an mir vorbei gehen.
Bei all den Räumen mit Aussicht, die aber wie gesagt auch das doppelt kosten, geht man im Erdgeschoss sozusagen direkt an deren Zimmern vorbei. Wenn sie da auf ihrem kleinen Balkon sitzen, kann man alles sehen und hat wie ich finde so gar keine Privatsphäre, während mein Balkon durch die Lage sehr versteckt ist, und dafür aber auch mehr Privatsphäre bietet.
Also bin ich letzten Endes sehr froh, dass es alles so gekommen ist, wie es gekommen ist, sowohl von der Bedeutung der Zimmerzahlen, als auch der Ausstattung. Auch mit dem Bad hatte ich Glück. Hatte auf der Buchungsseite zwei Bäder gesehen, das eine, was meinem Bad entspricht, und das andere, wo die Dusche genau zwischen Toilette und Waschbecken gewesen wäre. Das man beim Duschen durch den Aufbau des Bades das halbe Bad unter Wasser setzt scheint eine Tatsache zu sein, die es nicht zu umgehen gibt. Aber bei der anderen Aufteilung, die auf den Bildern auch kleiner wirkte, wäre das ganze Bad und die Toilette und Waschbecken gefühlt auch immer mit überflutet.
Aktuell gehe ich seit dem zweiten Tag jeden Tag morgens und abends im Pool schwimmen. Das Haus scheint nach Aussage der Angestellten zwar voll belegt zu sein, aber die meisten scheinen den ganzen Tag unterwegs zu sein und selten da zu sein.
Zumindest ist der Pool so gut wie immer leer wenn ich ihn sehe und bis jetzt konnte ich auch jedes Mal alleine schwimmen. Da ich Bahnen schwimme ist das auch gut, da durch den Aufbau und der Größe auch nicht zwei nebeneinander schwimmen könnten. Ich schwimme direkt nach dem Aufstehen um viertel vor sieben und Abends bevor ich mich dann dusche und den Abend einleite. Geweckt wird man hier um Punkt 6 mit sehr lautem und unüberhörbaren Gebetsgesang. Keine Ahnung was es genau ist, aber es klingt irgendwie so wie Gebetsgesang. Auch am Abend hört man diesen öfters aus der Umgebung.
Ob das Morgens hier vom Hotel ist oder auch von der Umgebung weiß ich nicht. Aber da es morgens in meinem Zimmer extrem laut ist, vermute ich, dass dies oben auf dem Yogabereich stattfindet. Keine Ahnung. Ich werde es noch heraus finden.
Allerdings bin ich meistens schon früher wach, sodass es mich jetzt nicht direkt aus dem Schlaf reist. Ich liege zwar noch im Bett, da ich nicht früher schwimmen gehen kann, aber ich ruhe sozusagen noch.
Nachdem ich seit dem ersten Tag mir eine lokale Sim Karte besorgen wollte, hatte ich Probleme. Da ich eventuell länger als zwei Monate hier bleiben werde, habe ich meine IMEI am Flughafen registrieren lassen, was mit zusätzlichem Aufwand verbunden war. Hier in Indonesien ist das mit Handy und SIM Karten irgendwie sehr kompliziert geregelt, wie ich finde.
Ich dachte, dass dann alles soweit geklärt sei und ich dann eine Karte kaufen könnte. Aber dem war nicht so. War am ersten Tag an einem Stand und wollte eine kaufen und als der Prozess gestartet wurde konnte er nicht abgeschlossen werden, wegen fehlender registrierten IMEI. Wo das Problem lag konnte ich nicht verstehen, da es ja registriert wurde. Da die Dame aber, wie ich erst im laufe des Gesprächs festgestellt habe so gut wie gar kein Englisch verstanden hat und Übersetzungsprogramme per Sprache auch nicht ungemein hilfreich waren, musste ich unverrichteter Dinger weiter.
Am nächsten Tag habe ich es erneut versucht. Ich habe mich erkundigt, ob die Dame auch soweit Englisch versteht, sodass wir miteinander kommunizieren konnten. Habe ihr auch das Problem geschildert und sie meinte kein Problem. Also das ganze von vorne. Und es ist nicht so, dass man hingeht und es einfach kauft. Man muss den Passport zeigen, dann werden alle möglichen Daten raus geschrieben, fotografiert, Formulare ausgefüllt und so weiter.
Als wir fast am Ende waren und ich dachte, dass es klappt, erzählte mir die Dame auch, dass es nicht funktionieren würde. Aber sie konnte mir auch nicht wirklich bei der Lösung helfen. Allerdings hat sie mir einen Ort aufgeschrieben, wo ich das Problem wohl lösen konnte.
War bis dahin zu Fuß unterwegs, was bei den Straßenverhältnissen, die ich später noch etwas erklären werde, echt eine Tortur und eine wirkliche Anstrengung war. Das Wetter hier ist aktuell zwar nicht extrem heiß, aber extrem schwül, durch die 80 prozentige Regenzeit des Tages. Der Ort war angeblich nur eine halbe Stunde entfernt. Aber sie meinte wohl mit dem Auto. Ich habe zwar nach dem Fußweg gefragt, aber wie ich am Ende fest stellen musste, war es die Zeit mit dem Auto.
Also bin ich dann weiter gelaufen, als es plötzlich so heftig geregnet hatte, dass ein weiter laufen in diesem Moment nicht möglich war. Denn das waren so viele Wassermassen die runter kamen, so dass ich da, wo ich im Grunde AUF der Straße gelaufen bin nicht weiter laufen konnte und mich bei einem Händler unterstellen durfte. Die ganzen Straßen bestehen aus einer Aneinanderreihung von Häusern oder Straßenständen. Dieser fragte mich dann auch gleich ob ich einen Fahrer brauchen würde, was ich verneinte.
Zum Einen weil ich wirklich laufen wollte und zum Anderen, weil mir die Situation nicht so ganz geheuer war, da er ja dort einen Straßenstand hat und kein Taxifahrer war. Da es eine ganze Weile regnete kam ich mit ihm jedoch ins Gespräch und er meinte, dass das zu Fuß noch mindestens eine Stunde seien. Und das unter der Voraussetzung, dass man wüsste wo es ist.
Aber da ich keine SIM Karte hatte, hatte ich auch kein Internet. Mir wurde zwar gesagt, dass man auch außerhalb der Unterkunft WLAN hätte, aber dem war nicht so. Aber das hatte ja auch am Flughafen schon nicht funktioniert.
Nachdem ich mich eine Weile mit ihm unterhalten hatte, habe ich mich dann doch dafür entschieden mich von ihm fahren zu lassen. Da es wie gesagt geregnet hat, die Straßenverhältnisse schon beim trockenem Wetter unbeschreiblich sind und ich doch heil ankommen wollte, war in das Auto zu steigen, das geringe Risiko um da weg zu kommen.
Letzten Endes hat sich auch raus gestellt, dass es wohl ein Taxifahrer ist, der nur ab und an bei seinem Onkel aushilft.
Den Preis den er mir vor der Fahrt gesagt hat war ungefähr das doppelte von dem, was ich dachte in Deutschland über Bali recherchiert zu haben. Allerdings war ich in dem Moment nur froh, von der Straße weg zu kommen, hoffentlich an das Ziel zu kommen, wo ich mein Internetproblem lösen könnte und dann auch im Ubud Zentrum wäre, wo ich hin wollte.
Hat dann auch alles geklappt und er hat mich am richtigen Ort raus gelassen.
Dort habe ich dieses Mal dem Herren die ganze Geschichte erneut erzählt und erklärt wo offensichtlich das Problem liegen soll, auch wenn das aus meiner Sicht nicht stimmen konnte, da ich es registriert habe. Einmal im Internet und dann noch mal raus gewunken wurde bei der Zollkontrolle um es nochmal zu zeigen. Da war mir auch nicht so ganz klar, ob es eine Kontrolle war, dass es auch wirklich die Nummer war, die ich online registriert habe, eine Stichprobe oder die eigentliche Registrierung. Ich sage ja, dass in Indonesien das Handythema eine komplizierte Sache zu sein scheint, wenn man vor hat oder die Möglichkeit besteht, dass man mehr als zwei Monate im Land bleiben möchte. Ist ein richtiges Gesetz, was sie dort verabschiedet haben.
Der Mann hat dann mein Erklärungen verstanden und konnte mir auch erklären, wo das Problem liegt. Anscheinend muss man die Nummer an einem ganz bestimmten Ort erneut registrieren. Wobei ich mich dann Frage, wieso der ganze Aufwand zuvor im Internet mit allen möglichen Angaben, dann am Flughafen, wenn man dann doch noch mal wo anders hin muss?? Vor allem habe ich die Zollbeamtin am Flughafen ja gefragt, ob jetzt alles fertig sei und ich jetzt sofort eine Karte kaufen könnte oder ob noch Zeit dazwischen liegen muss.
Alles sehr komisch. Auf jeden Fall wollte er mich erneut weiter schicken. 15 Minuten Autofahrt. Ich dachte echt, dass ich nie eine Karte bekommen werde. Der Taxifahrer war natürlich auch schon weg und da saß ich nun. Und habe den Herren wirklich erklärt und gebeten mich nicht wieder weg zu schicken.
Ich war zwar diesmal bei einem richtigen Angestellten dieser Netzfirma, anstatt vorher, wo ich bei Händlern war, die alle möglichen Netz verkauft haben, aber eben bei jemanden, der an einem Stand arbeitet, und nicht in der Zentrale, wo die ganzen Computer sind.
Ich weiß nicht ob ich ihm einfach nur leid tat oder was passiert ist, aber nachdem wir dann noch mal alles besprochen habe und ich ihm um Hilfe in irgendeiner Art gebeten habe, meinte er, dass wir das schon hingekommen, es aber etwas Zeit kosten würde.
Aber die anderen Male waren ja auch nicht gerade schnell vonstatten gegangen und Zeit war ja auch mein kleinstes Problem.
Auf jeden Fall konnte er dann diese erneute Registrierung an der Zentrale persönlich machen, sodass ich nicht noch mal dort hin fahren und alles von vorne erklären musste und hoffen musste, das der Gegenüber versteht, was mein Problem ist.
Letzten Endes und eine knappe Stunde später hatte ich dann endlich eine funktionierende SIM Karte und konnte dann mit einem besseren Gefühl meine Reise fortführen.
Das Ubud Zentrum ist im Gegensatz zu dem, wo ich wohne viel größer und Touristen orientiert. Dort wo ich wohne habe ich bis auf die Gäste keinen einzigen Touristen weit und breit gesehen und die Straßenstände schienen eher für die Einheimischen. Zumindest konnte von denen, mit denen ich gesprochen habe, auch keiner Englisch.
Das Zentrum hat mich hingegen erschlagen. Bin nur eine Richtung lang gegangen auf dem Weg wieder nach Hause, da ich zu dem Zeitpunkt schon echt fertig war. hab mich auch gar nicht groß umgeschaut nach Inhalt der Stände oder Preisen. Ich wollte nur noch nach Hause. Die Straßen, das Wetter, der Regen, die Probleme und diese Hunderte von Menschen im Zentrum, die sich nicht direkt wie auf einer Kirmes zusammen drängen, aber wirklich viel Abstand war auch nicht dazwischen.
Auf jeden Fall gingen Straßen in alle Richtungen ab mit Ständen, Märkten wie Flohmärkte vom Stiel und allem Möglichen. Dies waren aber definitiv Stände für Touristen, wie so auf einer Strandmeile, während die Stände da, wo ich wohne ein ganz anderes Ambiente waren. Auch das Zentrum ist nicht im Ansatz mit Deutschland zu vergleichen, durch die Maße an aneinander Reihung von Gebäuden direkt an der Straße, aber man hat gemerkt, dass man da im Zentrum ist und umgeben ist von tausenden von Touristen.
Auf dem Weg wurde ich auch von dutzenden Taxifahrern angesprochen, ob ich einen Taxifahrer brauchte, was ich immer nett verneinte. Als mein Navi mich dann aber irgendwo unsinnig weitergeleitet hat, was irgendwie so gar keinen Sinn gemacht hat, und ich wirklich noch fertiger war als zuvor, habe ich mich dazu entschieden den Taxifahrer zu nehmen, der dann dort seinen Stand hatte, wo es irgendwie nicht mehr weiter ging. Dieser hat mir den ähnlichen Preis gesagt, wie zuvor der Fahrer, was das doppelte war, was ich recherchiert hatte. Aber auch da war es mir erst mal egal. Ich wollte in dem Moment nur noch nach Hause.
Wollte mich dann im Hotel erkundigen was angemessene Preise seien, da sie mir wie gesagt sehr überteuert vor kamen und ich dachte, dass ich dort eine halbwegs gute Auskunft bekäme. Man möchte ja auch niemanden über den Tisch ziehen, aber die Wahrscheinlichkeit dass das erste, was einem gesagt wird der beste Preis ist, ist auch unwahrscheinlich. Vor allem da mir die Beiden, die ich am Flughafen getroffen habe sagten, dass egal, was mir wann und wo gesagt wird, kann ich aus Prinzip die Hälfte abziehen und verhandeln. Und sie kommen ja schon seit Jahren hier her und sollten wissen, wie es hier Gang und Gebe ist.
Im Hotel sagten sie mir dann aber auf einmal, dass der doppelte Preis, den ich gezahlt habe ein guter Preis sei und auch das so viel kosten würde, wenn ich einen Scotter vom Hotel nehmen würde. Abgesehen davon, dass ich den Transport mit einem Auto bevorzuge wusste ich nun noch weniger was der richtige Preis ist.
Ich habe mit den Handyfahrern, dessen Nummern ich von ihnen bekommen habe, am Abend noch mal gesprochen und wollte verhandeln, sodass ich einen besseren Preis bekommen würde, da ich sie recht häufig nutzen würde, wenn ich mich dafür entscheide, statt zu laufen. Aber sie sind so keinen Millimeter von ihrem Preis abgerückt und schienen auch eher verärgert und verständnislos und meinten, dass sie mir schon den beste möglichsten Preis und völlig angemessenen Preis gemacht hätten.
Die Recherchen gehen auf jeden Fall weiter und ich werde noch herausfinden, was wirklich normal ist. Zunächst will ich erst mal versuchen viel zu laufen. Einmal versuche ich definitiv zum Ubud Zentrum komplett zu laufen. Das Problem ist auch nicht die Zeit, sondern eher die Straßenverhältnisse und dass man wirklich auf jeden einzelnen Schritt aufpassen muss.
Der Bereich wo ich wohne ist im Grunde kein Bürgersteig vorhanden. Manchmal ist ein klein wenig Fläche zwischen dem Straßengebäude und der Straße, wo du dann lang gehen kannst, aber auch da stehen die meiste Zeit Sachen oder Fahrzeuge, oder plötzliche Löcher, womit ich keine Schlaglöcher meine, sondern eine Unterbrechung der Straße, wo unten drunter dann Wasser entlang läuft. Manche Stellen scheinen so gebaut worden zu sein, andere durchgebrochen und runter gefallen. Aber im Grunde läufst du auf der Straße auf dem Seitenstreifen.
Also nicht dem Seitenstreifen, der den Platz zwischen Leitplanke und dem Strich in Deutschland bezeichnet, sondern du läufst AUF dem Streifen und die Autos im Grunde genau so. Und dadurch, dass die hier wie irre fahren und überholen und wirklich jeden Millimeter der Straßenseite, und der anderen Seite und überhaupt allem einnehmen, ist das ein wirkliches Abenteuer zu Fuß.
Auch weil die Leute laufend hupen. Also auch mich anhupen, aber sie hupen generell ständig und pausenlos. Hab noch nicht genau herausgefunden warum sie das machen. Vielleicht um zu sagen Vorsicht ich komme? Aber da es alle machen, macht es keinen Sinn.
Ich laufe entgegen der Fahrrichtung, damit ich zumindest sehe, wenn jemand nicht ausweicht. Wenn die Autos hinter mit sind habe ich so gar kein Gefühl. Wäre manchmal wohl auch besser, aber wie ihr merkt, muss ich meinen Weg noch gehen und noch einige Erfahrungen machen, wie ich es am besten mache.
Aber wenn ich mich oft außerhalb des Hotels aufhalte, was ich vor habe, werde ich am Taxi denke ich nicht drum herum kommen. Denn wenn ich anderthalb Stunden für eine Strecke brauche um überhaupt ins Zentrum unter den Bedingungen zu kommen, bin ich schon fertig, bevor ich angefangen habe dort irgendwas zu machen. Geschweige, dass ich ja auch wieder zurück kommen muss.
Zunächst will ich herausfinden was ein guter und angemessener Preis ist, sodass ich einen Richtwert habe und dann denke ich versuche ich erst mal eine Mischung von Laufen und Taxi. Da meine Reise ja noch eine Weile länger geht, muss ich die Finanzen natürlich im Auge behalten.
Möchte als Tourist nicht abgezogen werden, aber natürlich auch die Bewohner des Landes nicht abzocken.
Also wie ihr merkt sind es ganz viele neue Eindrücke für mich. Und es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich wirklich alleine verreise. Sicherlich war ich jetzt auch schon drei Monate in Australien, aber dies kann man in keinster Weise miteinander vergleichen, weil ich dort auch nicht alleine, sondern mit meinem Bruder zusammen war.
Hier ist es ein anderes Land, andere Leute, andere Gegebenheiten.
Und ich freue mich darauf wie es weiter geht und was ich noch alles erleben werde.
Aber ich bin auch jeden Abend total platt und schlafe sofort ein.