Einen wunderschönen guten Tag,

dies ist nun mein erster Blogeintrag. Ich weiß noch nicht genau, wie oft und wie regelmäßig ich diesen mit neuen Posts bestücken werde. Aber ich habe mir vorgenommen, diesen überhaupt zu führen, als eine bleibende Erinnerung für mich selbst und um die Möglichkeit zu eröffnen, den einen oder anderen, den es interessiert, auf meiner Reise teilhaben zu lassen. 

Und zwar eine Reise nach Australien, was für mich weit mehr ist als nur eine Reise in ein exotisches, wunderschönes, großes und gefährliches Land. Es wird eine Reise zu mir selbst sein, um sowohl über mein vergangenes Leben nachzudenken, als auch wieder zu mir selbst zu finden und herauszufinden was ich möchte und brauche um ein glückliches Leben zu führen. 

Der Moment, der für mich persönlich alles verändert hat, war, als ich dieses Jahr sehr heftig Corona hatte. Zuvor die zwei Jahre, als die Pandemie ausgebrochen ist und uns alle in eine Situation gebracht hat, welche keiner von uns zuvor in dieser Art in diesem Leben miterlebt hat. Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass wir in diesem Leben Teil einer Pandemie sein werden!? Wohl keiner. Obwohl es in unserer Geschichte nicht das erste Mal ist, dass es eine Pandemie gibt, gibt es Sachen, die in unserem heutigen aktuellen Denken so weit entfernt sind, dass wir gar nicht auf die Idee kämen, dass dies uns in unserer Lebensspanne passieren könnte. Eigentlich ein ganz schön vermessener Gedanke. Denn was sollte heute besser sein, als zuvor in den aber vielen Generationen zuvor. Je nachdem, wen man fragen würde, hat Corona für jeden eine andere Bedeutung und eine andere Geschichte, die diese erzählt. Von Schuldzuweisungen, Manipulation, Verschwörung, Bevölkerung Minimierung, Schicksal, Pech, Zufall uvm. Was die Hintergründe von Corona für einen selbst bedeuten und jemand für sich deutet, muss ein jeder für sich selbst entscheiden. Was man jedoch wohl nicht bezweifeln kann, ist, dass es Auswirkungen auf uns und alle Menschen auf der Welt hatte. Auf unsere Persönlichkeit, die Wirtschaft, die Politik, unser Verhalten, unser Denken und unser Handeln. Es hat uns allen unheimlich viele Erkenntnisse gebracht in die eine oder andere Richtung. Vermutlich auch die eine oder andere positive Erkenntnis, da sie einen zum Umdenken animiert hat, als auch sehr viele Erkenntnisse, die man am liebsten nicht hätte machen und erleben müssen. Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Und auch wenn wir so etwas wie eine weltweite Pandemie nicht kontrollieren können, im Sinne, dass der Einzelne wirklich daran etwas verändern kann, kann man jedoch für sich selbst entscheiden, wie man damit umgeht, was man daraus lernt oder was man damit macht.

Mich persönlich hat Corona, und vor allem die sechs Wochen, die es mich aus meinem Leben, aus meinen Bahnen und völlig aus meiner Gesundheit herauskatapultiert, haben einige Erkenntnisse gegeben. Die Hauptfrage,bzw. das Hautgefühl, was sich für mich persönlich daraus ergeben hat, ist das Gefühl, mein Leben nicht zu leben, sondern im Grunde das Leben einfach nur so an mir vorbeiziehen zu lassen. Während der Krankheitsphase definitiv, als man tief im inneren zwischenzeitlich wirklich nicht mehr wusste, ob es noch ein Morgen geben wird, und all die andere Zeit, wo man nur so voller Schmerz vor sich hinvegetiert hat und sich mehr als einmal gewünscht hat, dass es keinen Morgen mehr gäbe, sodass diese unfassbaren Schmerzen einfach aufhören würde. 

Aber auch Allgemein gesehen, wenn ich mir mein vergangenes Leben angeschaut habe. Was habe ich in diesem denn gemacht? Ich habe funktioniert, ja. Ich habe meine Aufgaben so gut es mir möglich gemacht, ja. Ich habe mein Umfeld so gut es mir möglich war unterstützt, ja. Ich habe viele Lektionen machen dürfen, ja. Aber soll es das schon gewesen sein? Leben, um zu arbeiten und sein Pflichtgefühl auszufüllen? Ich bin der Überzeugung, dass alles im Leben, sowohl in meinem als auch in dem Leben eines jeden anderen genauso notwendig war wie es war. Denn dadurch, dass ich all das Positive, aber auch Negative erfahren durfte, durch alle Widrigkeiten, Lektionen, Erfahrungen, Glücksmomente und Momente des abgrundtiefen Abgrundes gehen musste, bin ich genau die Person geworden die ich jetzt und heute bin und die all diese Erkenntnisse haben darf. 

Also daher meine Worte und Zeilen nicht missverstehen. All das war sinnvoll, notwendig und vom Schicksal so vorgesehen. Der eine oder andere mag jetzt vielleicht seine Augen verdrehen und dies ist auch sein gutes Recht, denn jeder Mensch darf das denken und das für sich glauben, was ihm persönlich in seinem Leben weiterhilft. Der eine mag an Gott glauben, der andere an die Kirche, an das Schicksal oder vielleicht auch an gar nichts. Aber selbst dieser Mensch glaubt im Grunde an etwas, da auch Nichts Etwas ist. Genauso wenig wie man ja auch nicht nicht kommunizieren kann, da alles eben eine Kommunikation ist und auch das ‘Nichts’, wie auch immer man es für sich definieren mag, etwas ist. Und auch wenn dies jemanden zum Augenrollen bringen sollte, glaubt auch dieser an etwas. Nämlich an sich selbst, an seine eigene Kraft, seine eigene Macht und seine eigene Stärke. Also wie auch immer man es sehen mag und woraus auch immer man selbst seine Kraft zieht, gibt es kein Richtig und kein Falsch, da es nur jeder für sich selbst entscheiden und leben kann.

Aber genauso wie ich daran glaube oder glauben möchte, dass all das in meinem Leben irgendeinen Sinn hatte, habe ich dennoch das Gefühl, dass etwas fehlt, dass ich etwas verpasse. Dass ich das Leben perse verpasse. Denn Aktuell habe ich tief in meinem Inneren nicht das Gefühl, mein Leben wirklich zu leben, sondern das Gefühl, in meinem Leben zu funktionieren. Aber ist das denn Leben? Was bewegt uns? Was motiviert uns, einem jeden neuen Tag zu meistern? Leben wir das, was uns glücklich macht? Ich habe seit sehr langem, im Grunde seitdem ich denken kann, das Gefühl einfach nur zu erfüllen und das zu tun, was andere und ich selbst von mir erwarte. Aber bin ich glücklich? Und die Antwort ist nein. Zwischenzeitlich bin ich zwar sehr gut darin, mir einzureden, dass alles so passt, dass ich glücklich bin, vor allem, wenn man es mit so manch einem anderen Leben vergleicht und im Grunde nur glücklich sein kann, so ein wundervolles Leben führen zu dürfen. Und für einen Anderen wäre es vielleicht auch der Himmel auf Erden. Aber ich bin eben nun mal nicht der Andere. Ich bin ich und die Wahrheit ist, dass ich nicht glücklich bin und ich eben nur funktioniere. Und seit Corona selbst das nicht mehr so gut, da es, trotz der Tatsache, dass die Krankheit schon einige Zeit zurückliegt, mich nach wie vor beeinflusst und eingeschränkt.

Daher die Entscheidung, auf diese Reise zu gehen. Im Grunde aus einem Satz meines Bruders entstanden, welche einerseits absurd war, da ich dies für mich selber zuvor schon aus vielen Gründen ausgeschlossen habe, aber dieser Satz zu diesem Zeitpunkt dennoch etwas in mir bewirkt hat und in mir wie ein Same gekeimt hat und Gedanken, Gefühle entstanden und der kleine Samen sich entwickelt hat und seine Fühler in mir ausgestreckt und herangewachsen ist. Und obwohl seit dem Zeitpunkt als der Same gesät wurde, und ich eine Entscheidung getroffen und alles entsprechende in die Wege geleitet habe nur eine wirklich sehr kleine Zeitspanne vergangen war, fühlte es sich an, als wäre es in monater und jahrelanger Vorbereitung entstanden und herangereift. Die Tatsache, dass seit der Entscheidung dafür alles Notwendige in dieser Richtung funktioniert hat, ich Unterstützung, gute Wünsche und Rückhalt erfahren habe, zeigt mir, dass dies so sein soll und genau das ist, was ich aktuell brauche. Selbst die Menschen, wo ich dachte, dass sie der ganzen Sachen, aus verschiedenen Gründen extrem kritisch gegenüberstehen würden, fanden es gut und haben mich darin unterstützt. 

Ich weiß nicht, wohin mich die Reise emotional führen wird und auch wenn sie komplett gegen meine bisherigen Ansichten, Handlungen und Denkweisen sowie Persönlichkeit spricht, freue ich mich unfassbar auf dieses unbekannten Abenteuer. Ich habe mein altes, bekanntes Leben erst einmal auf Pause gestellt, bzw. bin dabei die letzten Vorbereitungen zu treffen, um es dann auf Pause zu drücken. Ich löse meinen kompletten Hausstand auf. Der eine oder andere wird dies vermutlich für irrsinnig halten, aber auch dieser Gedanke kam mir und ist in mir gereift. Denn ich möchte einen Neuanfang. Wenn ich alles aus meinem alten Leben aber irgendwo lagere, worin liegt denn dann der Neuanfang? Es würde immer eine Bindung dazu bleiben. Und dies möchte ich perse auch nicht verteufeln. Aber was gibt uns denn die Erinnerungen? Sind es die Gegenstände, die wir in unserem Leben horten? Wie viel hast du irgendwo rumstehen, was du seit Wochen, Monaten, Jahren oder gar vielen Jahren nicht mehr angerührt hast? Sind in diesen ungenutzten Gegenständen unsere Erinnerungen vergraben? Dann können sie ja nicht so toll gewesen sein, wenn sie ungenutzt irgendwo vergammeln, einstauben und Platz einnehmen. Aber die Wahrheit ist, dass die Erinnerungen nie in diesen Gegenständen gesteckt haben, sondern dass die Erinnerungen und die Gefühle in uns selbst sind. Die Gegenstände nehmen nur Raum ein. Sowohl bildlich gesprochen, als auch ganz elementar in unseren Gedanken. Dies spüre ich, da ich es nun alles aufgebe. Ich nehme nur einen Koffer mit. Und alles, was da nicht reinpasst, kann nicht mit. Und, ihr könnt es mir glauben oder nicht, fühlt sich dies so unfassbar befreiend an. Wenn man die irrationale Angst überwunden hat, dass es einem fehlen, man es doch noch mal gebrauchen und niemals mehr in diesem Leben finden, kaufen oder haben könnte, gibt einem das Loswerden dieses Gegenstandes so ein großes Freiheitsgefühl. Ein Gefühl, dass man befreit ist von einer Last, einem Druck oder einem Verbunden sein an einem Gegenstand. Denn mit jedem Besitz geht auch der Gedanke des Verlustes einher.

Und ja, es ist vielleicht ein wenig wahnsinnig, alles aufzugeben und nach meiner Rückkehr in einem Jahr wieder neu kaufen zu müssen, aber was wäre die Alternative? Es einlagern, wo es durch das Herumliegen auch nicht besser wird, ich die meisten Sachen genauso wenig oft benutze wie zuvor, oder aus emotionalen Gründen doch wieder von einer Wohnung in eine andere schleppen würde, wo es dann wie auch all die vielen Jahre zuvor wieder in irgendeiner Ecke vergammelt. Stellt euch nur einmal vor, wie viel Platz ihr hättet, wenn ihr wirklich Alles, was ihr die letzten Monate nicht mehr in der Hand gehabt und somit nicht genutzt habt, weggeben würdet. Und weggeben bedeutet ja nicht zu vernichten und auf den Müll zu werfen, sondern es einfach an jemanden Anderen, der es wirklich gebrauchen und sich daran erfreuen kann und es auch nutzt, weiterzugeben. Entweder indem man es verkauft, verschenkt oder eintauscht. Nicht nur, dass der Gegenstand dann wirklich genutzt wird, ihr Geld, ein Tauschgegenstand und oder auch nur einfach diesen unfassbar vielen Platz dadurch gewinnt. Platz für Neues, was euch wirklich erfreut, nützlich ist und den Raum verdient, den es einnimmt. Aber der Mensch im Allgemeinen scheint irgendwie in festen Bahnen gefangen zu sein, dem alten Trott zu folgen, nicht unbedingt weil es einem gefällt oder gar gut tut, sondern einfach weil es eben so ist, Sicherheit bietet, einen sicheren Hafen suggeriert oder man einfach denkt nichts besseres zu bekommen. Aber genau dieser Gedanke ist es, der uns gefangen hält und uns daran festhalten lässt. Allerdings muss man sich, sofern man in seinem Beruf, seinem Leben, seinem alten Trott nicht seine persönliche Erfüllung gefunden hat, bereit sein, weiterhin diesen Preis zu zahlen. Und der Preis ist dieses Gefühl tief in einem drin, was, wenn man wirklich darauf hört und ihm Raum gibt, darauf zu achten, dass man nicht wirklich glücklich ist. Aber das sind nur meine Worte und meine Gedanken, an denen ich euch teilhaben lasse. Ihr mögt darüber ja vielleicht ganz anders denken. Und ja, mir ist bewusst, dass nicht jedes Lebensmodell das Gleiche ist und der eine oder andere die eine oder andere Verantwortlichkeit mehr zu schultern hat und nicht nur für sich selbst entscheiden kann. Ich habe jedoch das Glück, heute und hier für mich selbst zu entscheiden und nicht vom Pflichtgefühl gelenkt zu werden. 

Wie bereits gesagt, weiß ich nicht, wohin mich diese Reise führen wird, und neben der ganzen Euphorie, Abenteuerlust ist natürlich auch der eine oder andere angstvolle Gedanke, ob das alles so richtig ist. Und ich denke, dass dies auch ganz normal ist. Aber die Tatsache, dass er nur ab und an für einen kleinen Moment auftaucht und dann wieder von all den anderen positiven Gefühlen regelrecht überflutet wird, zeigt mir in meiner Situation, dass alles genauso ist wie es sein soll. Die Arbeit für ein Jahr zu pausieren, worüber ich auch sehr dankbar bin und es zu schätzen weiß, meine komplette Wohnung aufzulösen mit allem, was darin war und mich auf die Reise meines Lebens zu begeben und zu schauen wohin sie mich führt. Und nach meiner Rückkehr einfach das neu zu kaufen, was ich wirklich brauche. Und das ist, wenn man ganz ehrlich zu sich ist, eigentlich nicht wirklich viel. Und ich sage auch gar nichts, wenn euch all diese Gegenstände, die ihr benutzt, glücklich machen. Aber wenn sie das tun würden, wieso liegen sie dann ungenutzt in einer Ecke, Kiste oder Keller rum? Vielleicht regt es den einen oder anderen ja auch an, sein Leben ein wenig aufzuräumen und vielleicht auch dann dieses Gefühl der Freiheit zu erleben, wieder mehr Raum zu haben. Sei es materieller, gedanklicher oder emotionaler Raum. Trau dich.

Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diese Zeilen zu lesen. 

Ich würde mich sehr freuen, falls du mich auf meinem Weg begleitest und ab und an hier vorbeischaust. Darfst den Link auch sehr gerne teilen, falls du das möchtest und vielleicht auch für eine andere Person lesenswert findest. 

Falls du diese Zeit nun als Zeitverschwendung empfunden hast, dies hier alles zu lesen, dann danke ich dir, dass du mir deine Zeit bis hier und jetzt geschenkt hast und wünsche dir, auf deinem ganz eigenen persönlichen Lebensweg alles erdenklich Liebe und Gute.