Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr für mich bezüglich des Neuen Jahres. In kürze feier, beziehungsweise erlebe ich mein 4. Neues Jahr, innerhalb drei Monate.

Gestartet hat es am 01.01.2023 mit dem Neuen Jahr in Australien.

9 Stunden später, dann das in Deutschland, wo ich mit Deutschland in Kontakt war und es somit auch trotzdem ein Teil von mir war.

Ende Januar startete dann das chinesische Neujahrsfest. Das Fest dauert 16 Tage, rechnet man den Vorabend des Neujahrsfestes (analog zum westlichen Silvester) mit ein. Das Laternenfest (Yuanxiao Jie), das dieses Jahr auf den 5. Februar fiel, schließt das mehrtägige Neujahrsfest ab.

Und nun am 24. März wird hier in Bali Neujahr (Nyepi) gefeiert, nachdem es zuvor einen Tag der völligen Ruhe, zudem ich gleich noch was schreibe und davor ein Tag der Feier gab, was man vielleicht mit unserem Sylvester vergleichen könnte, im Sinne der Feier. Aber auch dazu gleich noch mehr.

“Der Zweck der Ogoh-Ogoh-Statuen besteht darin, die Straßen von bösen und negativen Kräften zu säubern und zu reinigen; soll sich an Hauptkreuzungen von Dörfern ansammeln. Dies geschah in einem Volksritual namens Ngerupuk (eine Art Exorzismus), das zuvor nur Lärm und Fackeln beinhaltete. Um die 80er herum entwickelte sich dies und die Tradition, diese Ogoh-Ogoh herzustellen und auszustellen, wurde eingeführt. Die Herstellung dieser Bildnisse – von 2 m Höhe bis zu satten 12 m – ist Monate im Voraus geplant. Sie werden oft von der Jugend der Banjar-Dorfgemeinschaft geschaffen und werden zu einer Art Gemeinschaftsaktivität. Traditionell wurden sie aus Bambus, Palmfasern, Papier und Stoff hergestellt. Den balinesischen Hindus ist es nicht fremd, solch komplizierte Skulpturen zu schaffen, da der alte Einäscherungsturm oder der Tiersarkophag auf ähnliche Weise gestaltet sind. Ein Rahmen wird zusammengebaut, dann mit Pappmaché und Stoffen überzogen und dann aufwändig bemalt. Kürzlich haben modernere Iterationen Rauchmaschinen, rotierende Scheiben und Lautsprecher enthalten, um diese Dämonen zum Leben zu erwecken. Sie sind wahre Kunstwerke.

Einige Zeit lang verwendeten die Balinesen Styropor-/Styroporblöcke, um ihre wunderbaren Figuren herzustellen. Ihre Beherrschung des Schnitzens erleichterte die Arbeit mit formbarem Material, das Bemalen war einfach und ihr geringes Gewicht bedeutete, dass die Statue für die Parade leicht zu tragen war. Dann, im Jahr 2014, forderte eine von der Kunstaktivistin Marmar Herayukti gestartete Kampagne das Verbot von Styropor bei der Herstellung von Ogoh-Ogoh und forderte die Schöpfer auf, wieder natürliche Materialien zu verwenden und die Umwelt Balis zu schützen. Im Jahr 2019 verbot die balinesische Regierung die Verwendung von Styropor zur Herstellung von Ogoh-Ogoh, um die Parade umweltfreundlicher zu gestalten. Nach monatelanger Zusammenarbeit, Kreativität und langen Nächten lockt der Vorabend von Nyepi diese Dämonen aus ihren Dorfhöhlen. Jeder Banjar enthüllt seine Kreation auf einer bestimmten Straße, damit die Welt sie sehen kann.

HIer schon mal ein Video, was man selbst nicht besser drehen kann, aufgrund der Massen von Menschen.

Weitere Bilder folgen die nächsten Tage.

Am nächsten Morgen
Nyepi beginnt um 6 Uhr morgens, und dauert 24 Stunden, also bis 6 Uhr des darauf folgenden Tag. In diesen 24 Stunden müssen folgende Regeln streng beachtet werden :

1.) Keine Festivitäten, absolute Stille, Fasten, keine Vergnügungen jeglicher Art (Amati Lelanguan).


2.) Reiseverbot, die Häuser dürfen nicht verlassen werden (Amati Lelungan).


3.) Arbeitsverbot, es darf nicht gearbeitet werden (Amati Karya).


4.) Feuerverbot, kein Feuer, kein Licht (Amati Geni).

5.) Kein Internet oder jegliche Unterhaltung


Der gläubige Balinese verbringt den Tag in Meditation  (Tapa/Yoga Brata)


An Nyepi sendet keine Radio- oder Fernsehstation.


Der Flughafen ist für sämtlichen Flugverkehr 24 Stunden unterbrochen, es fährt kein einziges Fahrzeug auf den Straßen (Rettungsfahrzeuge ausgenommen).


Es werden keine Fußgänger (auch keine Touristen) auf den Straßen oder an den Stränden geduldet.


Eine große Stille liegt über der gesamten Insel, am Abend und in der Nacht ist es fast völlig dunkel. Auf den Straßen patrouillieren sogenannte > Pecalang < des jeweiligen > Banjar <, in schwarz-weiß karierten  Sarongs gekleidete Religion-Polizisten, welche die Einhaltung der Regeln kontrollieren.


Die Einhaltung der Regeln (zumindest des Ausgehverbots) wird auch von den Touristen erwartet.”

An diesem Tag steht die Welt hier sozusagen still. Und es ist wohl nicht nur, dass man z.B. kein Internet nutzen soll, sondern man kann es nicht nutzen. An diesem Tag wird das wohl abgeschaltet und funktioniert einfach nicht. Weder Wlan, noch SIM Karten. Ich bin sehr gespannt, wie das morgen so sein wird.

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