So ihr Lieben,

nun ist bereits eine Woche vergangen, seidem ich hier angekommen bin. Ich muss auch ehrlich sagen, dass mich das alles anfänglich doch sehr überfordert hat. Die Ankunft auf jeden Fall, wie ich bereits geschrieben habe. Am zweiten oder dritten Tag wurde es dahin gehend besser, dass ich mich in meinem Zimmer soweit eingerichtet habe und das als ein Gefühl der neuen Heimat auf Zeit in meinem Geist implementieren konnte.

Als ich dann aber im Ubud Center war, wurde ich erneut erschlagen. An dem Tag waren auch massig viel Leute da. Aber das Hauptthema was mich so kirre gemacht hat, dass man keinen Zentimeter laufen konnte, ohne von irgendjemanden angesprochen zu werden, doch in sein “Laden” / Stand zu kommen und zu kaufen. Bevor derjenige ausgesprochen hat und man mit den Augen sich kaum bewegt hat, fängt der andere anzusprechen und das pausenlos. Du kannst dich gar nicht darauf konzentrieren irgendwas zu schauen, weil du die ganze Zeit beschallt wirst, und, was mir persönlich gerade am Anfang nicht so gut gefällt ist, dass sie einem alle sehr Nahe sind. Von einem Höflichkeitsabstand haben sie hier teilweise noch nie etwas gehört. Als ich an dem Tag nach Hause kam war ich fix und fertig, obwohl ich gar nicht so viele Stunden unterwegs war. Aber die Temperaturen und die unfassbare Luftfeuchtigkeit von dem ständigen Dauerregen (wo Meere herunterkommen) und das pausenlose angesprochen werden, dass man doch bitte in dem oder dem Stand schauen und kaufen soll oder wenn es das nicht ist, auch pausenlos von Taxifahrern angesprochen wird, die einen fahren wollen.

Für hier vermutlich alles ganz normal. Aber mich hat es doch überfordert und als ich zurück war, wollte ich gefühlt wieder in den Flieger steigen und woanders hin gehen und habe mich gefragt, was ich hier nur mache.

Aber in den nächsten Tagen konnte ich hier in meiner Unterkunft tolle Kontakte knüpfen und wirklich gute Gespräche führen. Und ich konnte feststellen, dass mein Englisch besser ist als gedacht und jetzt, wo ich es tagtäglich und ständig anwenden muss sich doch aus dem Keller hoch bemüht hat, mir zur Verfügung zu stehen. Ich weiß nicht wie viele Stunden, Wochen, Monate und Jahre ich mit Englisch lernen verbracht habe. In der Schule und danach. Aber irgendwie wollte es nie fruchten. Allerdings habe ich es auch nie wirklich anwenden müssen, sodass es nur theoretisches Wissen in meinem Hirn war.

Selbst in Australien habe ich nicht so sonderlich viel gesprochen.

Was ich hier die letzte Woche gesprochen habe übersteigt das alles. Und es fühlt sich inzwischen richtig gut an Englisch zu sprechen. Ich käme gar nicht auf den Gedanken, den Mund aufzumachen und was Deutsches zu sprechen. Es ist inzwischen völlig natürlich und geschieht ohne darüber nachzudenken.

Mein Gegenüber hat mir auch wiederholt bestätigt, wie gut und flüssig es sei. Wenn mir ein Wort nicht einfällt, versuche ich es zu umschreiben und mir das fehlende Wort dann vom Anderen sagen zu lassen, oder drücke das Ganze anders aus und suche die fehlenden Wörter später raus. Und ich muss sagen, dass das wirklich gut funktioniert und ich von Tag zu Tag sicherer werde.

Neben den wirklich tollen Kontakten habe ich auch den einen oder anderen Hinweis bekommen, was ich unbedingt machen soll. Einer, den ich von zwei verschiedenen Personen bekommen habe ich das YogaBarn. Der Empfehlung bin ich gefolgt und habe es mir angeschaut.

Es ist da so unfassbar schön. Schön aufgebaut, eine tolle Energie und tolle Yoga und Meditations und andere Kurse. Yoga ist nicht so meins, aber die Meditationen klingen alle sehr interessant.

Heute war ich in zwei Stück und die waren so unfassbar. Völlig verschieden zueinander und völlig verschieden zu allem, was ich vorher durch Meditationen via Handy erfahren durfte.

Bei der Ersten heute früh musste man im ersten Teil selber richtig aktiv sein und werden und umso tiefer konnte man dann im zweiten Teil entspannen und in sich selbst versinken.

Die Meditation am Mittag war eine Klangmeditation. Ich weiß nicht was die genau gemacht haben, aber ich habe meinen Körper auf eine Art und Weise gefühlt, wie ich es zuvor noch nie gefühlt habe. Wurde alles regelrecht in Schwimmung gebracht. Sie hatten ganz verschiedene und teilweise riesige Musikinstrumente, Klangschalen und alles Mögliche, mit denen sie auch im Raum rum gelaufen sind. Allerdings hast du gar nicht gemerkt, dass sie gelaufen sind. Du hast nur gemerkt, dass sich die Geräusche bewegen.

Morgen werde ich weitere austesten. Ich habe mir einen 30 Tage Pass gekauft, mit dem ich in so viele Meditationen und Kurse gehen kann wie ich möchte. Dies war der günstigste Preis.

Dort gibt es auch Massagen aller Art. Da dies allerdings doch sehr deutlich ein Touristenzentrum ist, sind die Preise auch entsprechend.

Habe aber gar nicht so weit entfernt einen kleinen Massageladen gesehen, der recht gute Bewertungen und noch bessere Preise hat. Den werde ich mich demnächst mal anschauen. Habe ihn beim vorbeilaufen gesehen.

Hier ein paar Eindrücke von dem Yoga Barn. Gewisse Bereiche dürfen natürlich nicht gefilmt werden. Aber das Außen finde ich auch schon sehr bezaubernd.

Hier ist ein Video aus einem Teil vom Ubud Center an einem Tag, wo nicht so viel los war. Das faszinierende da ist, dass sie da Bürgersteige haben, die aber wie ich in einem vorherigen Post beschrieben habe plötzlich rießsige Löcher aufweisen, die sich plötzlich ergeben, weil die Straße oder der Bürgersteig plötzlich einfach aufhören, oder Teile herunter gebrochen sind.

Aber abgesehen von dieser Tatsache benutzen die Scoter diesen Platz um darauf zu fahren. Schließlich kann mann dann die Autos überholen und muss nicht warten und im Stau stehen.

Und wenn das nicht der Fall ist, dann parken dort die Roller oder die Autos. Also den Sinn des Bürgersteigs haben sie hier definitiv nicht verstanden. Und wenn man selbst dann auf der Straße läuft, weil man nirgendwo anders laufen kann, dann wird man angehupt. Inzwischen nehme ich das aber auch gar nicht mehr persönlich, weil sie ohne hin ständig alle hupen.

Und was ich hier gelernt habe ist, dass man einfach laufen muss. Am besten in Gedanken Augen zu, da man das in Deutschland so nie machen würde. Aber wenn man wartet, dass einen jemand vorbei lässt oder anhält, wartet man vergebens. Man muss einfach loslaufen und die anderen weichen einen dann schon aus. Also braucht echt Überwindung, aber so langsam finde auch ich hier meinen Weg.

Würde nicht sagen, dass dieser immer angenehm ist, aber ich meistere die Situationen hier von Tag zu Tag besser, ohne dass sie mich zu sehr stressen.

Verzeiht den einen oder anderen Rechtschreibfehler. Aber ich habe den Text nicht noch mal durchgelesen. Nimmt doch immer recht viel Zeit in Anspruch und für heute habe ich genug.

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