Diese Seite wird Bildern rund um das Thema Natur gewidmet sein. Früher habe ich nie so wirklich verstanden, was an Natur so schön ist. Also ich habe die Natur per se natürlich genossen, wenn ich spazieren ging und Blumen etc. gesehen habe, aber ich habe es eher als eine schöne Gegebenheit gesehen, die es anzusehen gab. Dabei habe ich aber nur oberflächlich auf Bäume, Pflanzen etc. geschaut. Eben einfach nur drauf geschaut, weil es eben in meinem Blickwinkel lag. Ich habe aber nie verstanden, wie Leute spazieren gefahren sind, wegen des Spazierenfahrens und des Anschauens von der Gegend. Im Sinne den Nutzen zum Zweck, weil man von A nach B muss und dabei sieht, was man sieht, war schön. Stellt euch vor, es gäbe keine Natur. Wie steinig und unschön dann alles wäre, abgesehen von den ganzen Funktionen welche Natur erfüllt. Aber nur von A nach B zu fahren, weil es schön ist, das extra zu sehen, war für mich Zeitverschwendung. 

Seitdem ich kein Auto mehr habe und sehr sehr viel zu Fuß gegangen bin, hat es sich auch schon etwas verändert, da man zwangsläufig mehr direkt in der Natur war. 

Aber seitdem ich hier bin, erlebe ich ein anderes Verständnis für Natur. Ich verweile mittendrin auf dem Weg und schaue mir etwas an, einfach nur weil es wunderschön ist. Ich will nicht sagen, dass es in Deutschland keine schönen Pflanzen, Bäume und Blumen gibt. Das gibt es sicherlich. Aber ich war da nicht offen, es wirklich zu sehen, zu beobachten und mich daran zu erfreuen. Wer mich kennt weiß auch, dass ich es ganz schrecklich finde, Blumen geschenkt zu bekommen. Für was? Aber hier kann ich eine Schönheit in Dingen erkennen, die mir in Deutschland verwehrt wurde. 

Blumen geschenkt zu bekommen finde ich zwar nach wie vor blödsinnig, da sie nicht in eine Vase, sondern in die Natur mitsamt ihren Wurzeln gehören, aber ich kann nun erkennen, dass man die Schönheit dessen genießen und sich daran erfreuen kann. 

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, weil man sich einfach keine Zeit nimmt, zu verweilen und wirklich hinzuschauen zu etwas, weil die Zeit so schnelllebig ist, man einfach kein Interesse hat oder schlicht und ergreifend blind für die Schönheit ist. Oder der Kopf, Geist und die Kapazität, die einem im Alltag zur Verfügung steht, einfach so voll und mit anderen Sachen reserviert ist. Ich weiß es nicht. 

Aber hier fallen mir alle möglichen wunderschönen Bäume in den Blick und ich schaue sie einfach nur an und erfreue mich daran. Ich habe eine Blume gesehen, die mitten in einem Baum, der glaube ich, ein anderer Baum war, als dass die Blume dahin gehört hätte. Aber sie war einfach so wunderschön. 

Seitdem mein Geist dafür offen ist, bleibt mein Blick auch immer an mehr stecken und fängt das, für mich in dem Moment, ungewöhnlich ist, ein. Hier sind Vögel, relativ klein, aber so dermaßen bunt und farbenfroh, so was ich noch nicht gesehen habe. Leider auch immer zu schnell weg, um ein Foto zu machen. Vor allem, da die wahre Schönheit sich erst beim Flug entfaltet, wenn die Flügel vollkommen offen sind, man den Körper und die Flügel gleichzeitig sieht. 

Auch faszinierend sind so ganz kleine Tiere von der Größe etwas kleiner als eine Fliege, die schwarz sind und um den Körper einen roten Kreis haben. Diese fliegen auf der Stelle über eine lange Dauer, bis sie dann anderswo hin fliegen. Auch sehr schön zu beobachten. Die ersten Male bin ich zurückgeschreckt, wenn sie direkt vor meinem Auge Halt gemacht und auf der Stelle geflogen sind, aber inzwischen hab ich mich schon irgendwie an sie gewöhnt und bin nicht mehr so schreckhaft.

Ich weiß nicht, was das Land hier mit mir macht. Ob es das Land ist, oder einfach die Situation in der ich mich befinde, das mein Geist und meine Seele weiß, dass es hier nichts gibt, was mich stressen kann und stressen sollte. Dass ich nicht, wie bei einem kurzen Urlaub schon längst wieder beim Rückflug, der Rückreise und dem Danach feststecke und die Gedanken schon lange bevor der Urlaub zu Ende ist, sich gesitg damit beschäftigt. Eigentlich ganz schön blödsinnig und irrational. Aber wer kennt dieses Phänomen nicht? 

Ich kann hier einfach gedanklich, körperlich und geistig einfach im Hier und Jetzt sein, ohne Gedanken an Morgen oder Gestern. 

Sicherlich kommen auch immer mal wieder Gedanken über das Gestern (die Vergangenheit) in den Sinn. Aber das hat tatsächlich von Tag zu Tag, den ich hier verbringe, mehr und mehr nachgelassen. Und auch die Gedanken über das Morgen und was ich morgen mache, spielen keine Rolle. Das sehe ich dann, wenn es Morgen ist. Und was in ein paar Wochen oder gar Monaten ansteht, interessiert meinen Geist derzeit noch weniger oder er beschäftigt sich gar nicht damit. Wenn was geplant werden muss, wie nun meine Weiterreise nach Bali Ende Februar bezüglich Flug, Visa und Aufenthalt, ist dies kurzzeitig relevant und wichtig und wird bearbeitet. Aber dann ist es auch wieder aus dem Sinn und ich kann mich auf den Augenblick, in dem ich mich gerade befinde, konzentrieren. 

Ich höre extrem viele englischsprachige Hörbücher oder beschäftige mich mit englischsprachigen Videos anderer Art und laufe währenddessen oder schaue auch einfach nur aus dem Fenster und genieße einfach diesen Augenblick des wunderschönen NichtsTuns. 

Manchmal sitze oder liege ich auch einfach nur da, wo ich gerade bin und mache eigentlich absolut nichts. Normalerweise, wenn ich sowas versucht habe, war es in meinem Kopf lauter als jemals zuvor, mit allen möglichen Gedanken, Sorgen über die Zukunft, Nachdenken über die Vergangenheit, Verpflichtungen, Gedanken darüber, oder Gedanken über alle Eventualitäten des Lebens. Das war schlimmer als in einer vollen U-Bahn , wo alle Menschen gleichzeitig sprechen, und dies alle gleichzeitig mit einem tun, sodass man es auch nicht wirklich ignorieren kann. 

Hier sitze oder liege ich und ich höre absolut nichts. Vollkommene Leere, Ruhe, bis ich bewusst an irgendwas denke und mich dann aber nur mit dem beschäftige, worauf mein Geist sich freiwillig fokussiert hat. 

Aber wie gesagt, es gibt auch ganz viele Momente, wo einfach nur Leere, Ruhe und das Nichts ist. Und das ist sooo unfassbar schön dieses Gefühl. 

Ich denke, ich kann behaupten, dass ich es so noch nie hatte. Selbst im meditativen Zustand, wo man ja auch einiges abschalten kann, habe ich diesen Punkt nie erreicht. 

Wie ihr denke ich merkt beim Lesen, liebe ich es hier zu sein und ich genieße jeden einzelnen Augenblick. Ich blühe hier richtig auf. Passend zum Thema dieses Blogeintrages. Selbst die Momente, wo mir alles weh tut. Da ich weiß, welche Strecke ich hinter mich gebracht habe und dass es deshalb auch weh tun darf und einfach dazu gehört um hier in diesem wunderschönen zu Hause, indem ich mich zur Zeit geographisch befinde, auskosten und nutzen zu dürfen. 

Hier ein paar Bilder von meinen Spaziergängen, die mir sofort ins Auge gefallen sind, und wo ich das Bedürfnis hatte, diese Momente einzufangen und zu konservieren. 

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